Neulich beim Mc
Drive :
"Hiere Bechellung
hippe."
Knarzt es mir
aus dem Lautsprecher entgegen.
Klingt für mich
nach Schellackplatte... Aus Erfahrung aber weiß ich, dass sich die Stimme
(männlich... weiblich... Wohl eher männlich) am anderen Ende dieses
Dosentelefons soeben nach meiner Bestellung erkundigt hat.
Jetzt einfach
zu bestellen wäre mir zu langweilig, also frag ich:
"Haben sie
etwas vom Huhn?"
Aus dem
Lautsprecher ertönt ein schwer verständliches Wort, das aber eindeutig mit:
"...icken" endet. Ich antworte:
"Später
vielleicht, zunächst möchte ich was essen."
Etwas lauter
tönt es zurück:
"SCHICKEN?"
Ich kann es mir nicht verkneifen:
"Nein ich
würde es gleich selbst abholen."
Eine kurze
Pause entsteht, ich stelle mir belustigt die genervte Visage des McDoof-Knechts
vor. Als die Sprechpause zu lang werden droht, sage ich: "Ach sie meinen CHICKEN?
Nö, lieber
doch nicht.
Haben sie vielleicht Presskuh mit Tomatentunke im Röstbrötchen?"
"Hamburger?"
fragt mein unsichtbares Gegenüber zurück.
Wahrheitsgemäß
antworte ich:
"Nein ich
bin von hier. Aber hat das denn Einfluss auf meine Bestellung?"
"Wol-len
sie ei-nen Ham-bur-ger?"
"Jetzt
beruhigen sie sich mal, ja ich nehme einen."
"Schieß?"
"Stimmt,
hatte ich nach meiner letzten Mahlzeit hier, mittlerweile ist meine Darmflora
aber wieder wohlauf, ich denke ich kann es erneut riskieren."
Der
Stimminhaber beginnt mir ein wenig leid zu tun. Er kann ja nichts für seinen
Job, aber ich ja schließlich auch nicht.
"Ob sie
KÄ-SE auf den Hamburger möchten?"
"Ah ja
gern, ich nehme einen mittelalten Pyrenäen Bergkäse, nicht zu dick geschnitten,
von einer Seite leicht angeschmolzen."
Ob die nächste
Ansage aus dem Lautsprecher:
"Sicher
doch." oder "Arschloch" lautet, kann ich nicht genau
heraushören...
Deutlicher
erklingt nun:
"Was
dazu?"
"Doch ja,
ich hätte gern diese gesalzenen frittierten Kartoffelstäbchen."
"Also
Pommes?"
"Von mir
aus auch die..."
"Klein,
Mittel, Groß?"
"Gemischt,
und zwar jeweils zu einem drittel große, mittlere und kleine."
"WOLLEN
SIE MICH EIGENTLICH VERARSCHEN???"
Diese wiederum
sehr laut formulierte Frage verstehe ich klar und deutlich, sie verlangt eine
ehrliche Antwort:
"Falls das
die Bedingung ist, hier etwas zu Essen zu bekommen, JA, also?
Machen wir
weiter?"
Die Stimme
schnauft kurz und fragt:
"Gut, gut.
Pommes, etwas zu den Pommes?"
"Ein
schönes Entrecôte, blutig und ein Glas 1996er Spätburgunder bitte."
"ICH KOMM
DIR GLEICH RAUS UND GEB DIR
BLUTIG!!!"
"Machen
sie das, aber verschütten sie dabei bitte nicht den Wein."
"Schluß
jetzt, Schalter 2. 4Euro 15."
Schon vorbei,
gerade als es anfing lustig zu werden. Aber ich habe noch ein Ass im Ärmel. Ich
zahle mit einem 500 Euro Schein.
"Tut mir
leid, aber ich hab`s nicht größer."
Freundlich
werde ich ausgekontert:
"Kein
Problem." Mit kaltem Blick lässt ein bemützter Herr mein Wechselgeld auf
den Stahltresen klappern. Nicht mit mir
Freundchen, ich
will den Triumph.
Also, Zeit fürs
Finale.
"Kann ich
bitte ne Quittung bekommen?" frage ich überfreundlich.
"Ist ein
Geschäftsessen!"
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